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Archiv | 3. SFFF | 2016

Preisträger und Jurybegründungen


Preis für den Besten Film - Kristall-Lärche  

Aloys

von Tobias Nölle

Im dritten Jahr des Saas-Fee Filmfestes war die Jury beeindruckt und herausgefordert von einem herausragenden Debütfilm.
Wir tauchen tief ein in die Merkwürdigkeit, den Schmerz und die Sehnsucht eines Mannes, und dieser makellos komponierte Film führt seine Zuschauer zu seinem emotionalen Kern durch beschlagene Scheiben, neblige Landschaften und klaustrophobische Wohnungen. Mit seinen dämmrigen, gedämpften Tönen verbindet sich die überwältigende Fotografie mit dem erfinderischen Sounddesign zu einer einzigartigen Sinneserfahrung.
Wir sahen darin eine originelle und eigenwillige Sichtweise auf das Genre der Überwachungsfilme sowie eine berührende Bühne für den Hauptdarsteller Georg Friedrich. Die Kristall-Lärche für den Besten Film geht an
ALOYS von Tobias Nölle.


Preis der Filmkritik  

Wild

von Nicolette Krebitz

Die Kritiker-Jury vergibt ihren Preis an einen Film, der für uns in diesem Jahr wie kein anderer die Essenz des Kinos einfängt. Er nimmt das Publikum mit an einen Ort zwischen Traum und Realität, an dem sich individuelle Begehren jenseits der Begrenzung gesellschaftlicher Konventionen frei entfalten können. Der Film findet hierfür rohe Bilder, die einerseits die Beschwerlichkeit dieses Übergangsritus beschreiben und gleichzeitig die fragile Konstitution seiner Hauptfigur erfahrbar machen. Dies gelingt ihm nicht zuletzt durch seine Hauptdarstellerin, die sich symbolisch und buchstäblich vor der Kamera entblößt und damit auch die Grenzen von Körper und Gesellschaft überschreitet. Mit ihrem Film stellt sich die Regisseurin in die Tradition großer transgressiver Filmemacherinnen wie Chantal Ackerman, Catherine Breillat und Claire Denis. Der diesjährige Preis der Kritik geht an „Wild“ von Nicolette Krebitz.


Publikumspreis und Lobende Erwähnung der Filmemacherjury  

Der Nachtmahr

von AKIZ